Unser 1.Job führt uns in eine Kumara Farm nach Dargaville. Für alle, die nicht wissen, was Kumaras sind (wussten wir erst auch nicht), das sind Süßkartoffeln. Die Job Beschreibung hört sich perfekt an. Man arbeitet auf einem „Harvester“ und kann an jedem Tag unabhängig vom Wetter arbeiten…
Wir bekommen von der Arbeit eine Unterkunft gestellt. Wir schlafen in unseren Vans und dürfen in einem kleinen Cottage mitten zwischen Feldern die Küche, Dusche, Waschmaschine und so weiter benutzen. Wir teilen uns das Cottage mit anderen Backpackern, die aber leider alle älter sind als wir. Dazu später mehr.
1 Tag Arbeit / Dienstag, der 16.05 / Start 10am: Um 9:45 Uhr kommt die Nachricht, die Arbeit fällt aufgrund des Wetters aus…🤦🏻♀️
Am zweiten Tag können wir dann endlich anfangen. Um 8 Uhr morgens gehts los für 8 Stunden. Am anfang kam uns die Arbeit echt einfach vor und kaum anstrengend, hat sich dann aber schnell herausgestellt das es anders ist. Am zweiten Tag haben dann schon die ersten finger weh getan und es war sehr anstrengend.
Zu den Kollegen: Um die Chefin zu beschreiben: planlos, ohne struktur, quietschige, nervige und kommandierende Stimme. Ein anderes Familienmitglied der Chefin, war ihr Sohn Haiden. Haiden ist den ganzen Tag Traktor gefahren und zwischendurch mit seinem Quad um die Schafe einzufangen. Haiden hat es geschafft in der Zeit wo wir da waren den Traktor in den Elektrozaun zu fahren und paar Tage später auch noch den anderen Traktor kaputt zu machen, indem ihm beim langsamen 7 km/h Rückwärtsfahren die Hinterscheibe zersprungen ist. Haiden tat so, als ob nichts gewesen wäre und ließ den Scheibenwischer von der kaputten Scheibe fast noch durch den Harvester laufen. Es tut uns leid aber Haiden war der Grund warum wir so oft gelacht haben bei der Arbeit. Übrigens ist Haidens großer Bruder der Chef der Kumara Farm, den haben wir aber nie kennengelernt, weil David in Deutschland ist. An einem Tag hat ein einheimisches Mädchen bei der Arbeit geholfen. Vor der konnte man nur Angst haben… Die hat gegen die Erdklumpen geschlagen als wären es Boxsäcke und ohne erbarmen die Kumaras aus der Erde gezogen. Der Mann für alles war Pete, ein mind. 70 Jähriger Opi, der nur noch die Hälfte seiner Zähne im Mund hatte. Pete ist Traktor gefahren und hat immer alle Kumaras aufgesammelt, die uns runtergefallen sind. Er war immer gut gelaunt und sah mit seinen Zähnen und seiner orangenen Mütze einfach aus wie ein alter Bauer. Die immer gute Stimmung gemacht hat war eine Mutti aus Dargaville mit 10 Kindern. Die hat uns eigentlich die ganze Zeit nur über ihre Kinder erzählt oder was wir leckeres Kochen können. Als wir dann die Premium Kumaras geerntet haben, hat uns die Mutti dann angestiftet Kumaras mitgehen zulassen, da die Chefin nicht geguckt hat… Jetzt haben wir 5 kg Kumaras in unserem Van liegen 😂 Die süßeste von allen war Angela. Eine 60 jährige Omi mit auch nur noch 3 Zähnen, die aber den Plan von allem hatte. Angela hat uns immer dazu angestiftet direkt am ersten Tag bei der Chefin eine Gehaltserhöhung zu fordern. Als dann in der nächsten Woche aufeinmal eine Familienkutsche angefahren kam und eine Raucheromi mit lidl tüte und Turnschuhen ausgestiegen ist, die wohl gemerkt auch nur noch nh handvoll Zähne im Mund hatte, da war uns klar, dass Unternehmen ist am Arsch. Zitat Tim: „ Die sieht aus wie der Tot auf zwei Beinen“. Dies stellte sich jedoch ganz anders heraus. Als unsere Musik auf dem Harvester anging, setzte sie aufeinmal ihre neon grüne Attensonnenbrilme auf und fing an zu den Englischen Charts zu Tanzen und zu Singen. Nun zu den Backpackern. Ein Backpackerpärchen sind Marc (Deutsch) und Debby (Taiwan). Beide sind 32 und eigentlich auf den ersten Blick sehr nett. Stellt sich dann aber heraus, dass sie viel zu anstrengend und egoistisch sind. Wegen denen mussten wir einen Duschplan aufstellen und uns auch immer ohne Ausnahme daran halten. Nach der Arbeit sind die immer ganz schnell heimgefahren, damit die die ersten sind, die Kochen können. Ein weiterer Backpacker war Jakob (32 aus der Tschechei). Der hatte soviel Bock auf den Job, dass er einfach nach Tag 3 abgehauen ist und nicht mehr wieder kam. Christian war ein 30ig jähriger deutscher Klemptner, der seinen Job gekündigt hat und einfach mal nach Neuseeland geflogen ist. Die letzte Backpackerin war eine französin, die wirklich sehr nett war aber leider sehr schüchtern.















